Flussuferläufer
Tiere im Projektgebiet
Der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) gehört zur Familie der Schnepfenvögel. Er wird bis zu 22 cm groß und zeichnet sich durch eine olivbraune Färbung sowie eine weiße Keilzeichnung zwischen Flügelbug und Brustseite aus. Auffallend für den Flussuferläufer sind sein knapper Flug über der Wasseroberfläche und sein schrilles Schreien (Hididi!). Am Boden sieht man ihn oft auf und ab wippen. Da er sein Nest gerne am Boden im Weidenbewuchs der Uferbereiche sowie in der Pioniervegetation kiesig-sandiger Schotter anlegt, gilt der Flussuferläufer als Charakterart von Wildflusslandschaften. Kurz nach dem Schlüpfen verlassen die Jungvögel das Nest, um so eventuellen Hochwassern zu entgehen.
Damit es zu keiner Verbuschung der Brutplätze kommt, ist der Flussuferläufer auf die ständigen Umlagerungsprozesse eines Wildflusses angewiesen. Aufgrund der Regulierung unzähliger Flüsse haben die Lebensräume und somit die Bestände des Flussuferläufers in den letzten Jahren drastisch abgenommen. Der Flussuferläufer ist eine vom Aussterben bedrohte und stark geschützte Art.
Der Flussuferläufer ist in ganz Europa verbreitet. Die bedeutendste Population in Österreich findet sich am Tiroler Lech. Um den Bestand zu erhalten und zu fördern, werden im Rahmen des LIFE-Projekts Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Weiters sollte darauf geachtet werden, die Vögel während der Brutzeit nicht zu stören; beispielsweise ist das Betreten von Kiesbänken in dieser Zeit zu vermieden.
Steckbrief
Länge | 18 – 20,5 cm |
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Aussehen | Kurze Beine, langer Schwanz, kräftiger Schnabel, graubrauner Oberkörper, weißer Bauch |
Nahrung | Insekten, Spinnen, Krebstiere |
Lebensraum | Uferbereiche von Flüssen und Seen, Feuchtgebiete |
Zugvogel | April – Oktober (in Österreich), Überwinterung im Mittelmeerraum sowie in Teilen Afrikas und Asiens |
Brutzeit | April – Juli |
Flugbild | Fliegen abwechselnd mit Serien hastig zuckender, flacher Flügelschläge und kurzer Gleitstrecken mit steif nach unten gehaltenen Flügeln niedrig über dem Wasser |
Gelege | Nest im lockeren Bewuchs in Ufernähe, vier Eier |
Jungvögel | Nestflüchter |
Gefährdung | Einstufung als „Stark gefährdet“ (Rote Liste Österreich; Frühauf, 2005) bzw. „Gefährdet“ (Rote Liste Tirol; Landmann & Lentner, 2001) |