Flussregenpfeifer
Tiere im Projektgebiet
Leuchtend gelbe Augenringe sind charakteristisch für den spatzengroßen Flussregenpfeifer (Charadrius dubius). Sein Rücken ist sandbraun, seine Gesichtsmaske und sein Halsband sind schwarz; Bauch, Stirn und Halsring sind weiß.
Für den Nestbau verschwendet der Flussregenpfeifer keine Zeit. Vier kieselsteinähnliche Eier werden in eine flache Mulde auf der Schotterbank platziert und ausgebrütet. Nähert sich ein Nesträuber, inszeniert der Flussregenpfeifer ein ergreifendes Drama. Er schleppt sich hinkend, die Flügel schlagend und hängenlassend unter lautem Rufen mühsam vom Nest weg. Fällt der Eierdieb auf die perfekte Vorstellung herein, hat er das Nachsehen, da der Flussregenpfeifer in sicherer Entfernung vom Nest plötzlich mit Leichtigkeit abhebt und sich in Sicherheit bringt.
Mit seinen Brutmulden ist der Flussregenpfeifer auf karge, weite Schotter- und Kiesflächen, wie man sie an dynamischen Wildflüssen findet, angewiesen. Eine Renaturierung des Flusses führt zu immer wiederkehrenden Überschwemmungen und Umlagerungen, wodurch die Freihaltung der Schotterbänke, und somit das Bestehen der Nistplätze, gesichert ist. Durch das Betreten von Kiesbänken können die Gelege sehr leicht übersehen und zertrampelt werden. Werden die brütenden Altvögel im Umfeld des Geleges gestört (z. B. durch Badende, Bootsfahrer, freilaufende Hunde), verlassen sie es. Österreichweit leben die meisten Flussregenpfeifer am Tiroler Lech.
Steckbrief
Länge | 14 – 17 cm |
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Aussehen | Rücken sandbraun; Bauch, Stirn und Halsring schneeweiß; Gesichtsmaske und Halsband schwarz, Augenringe leuchtend gelb |
Nahrung | Würmer, Insekten, Larven, Krebstiere, Schnecken |
Lebensraum | Schotter-, Kies- und Sandbänke von Flüssen |
Zugvogel | März – Oktober (in Österreich), Überwinterung im Mittelmeerraum und in Teilen Afrikas |
Brutzeit | April – Juli |
Gelege | Nest als flache Kiesmulde, vier Eier |
Jungvögel | Nestflüchter |
Gefährdung | Einstufung als „Gefährdet“ (Rote Liste Österreich; Frühauf, 2005) bzw. „Vom Verschwinden bedroht“ (Rote Liste Tirol; Landmann & Lentner, 2001) |