Bileks Azurjungfer
Tiere im Projektgebiet
Die Bileks Azurjungfer (Coenagrion hylas) ist die seltenste Kleinlibelle Mitteleuropas! Sie ist zartblau-schwarz gefärbt und verfügt über einen breiten, schwarzen Streifen an den Hinterleibseiten. Bei schönem Wetter und optimalen Flugbedingungen kann man sie zwischen Mitte Mai und Anfang August im Flug beobachten. Am Nachmittag zieht sie sich jedoch in die Bergwälder zurück, um auf Jagd zu gehen.
Die Bileks Azurjungfer besiedelt klare Bergseen, die einen kalten Zufluss und einen Abfluss haben. Sie bevorzugt flache Uferbereiche, die mit Seggen und Schachtelhalmen bewachsen sind. Hier legt die Bileks Azurjungfer ihre Eier ab. Nach mindestens zwei Jahren verlassen die Larven das Wasser und klettern an einem Pflanzenstängel hoch, wo die Larvenhaut aufplatzt und die ausgewachsene Libelle herausschlüpft.
Zur Paarung greift das Männchen das Weibchen hinter dem Kopf. Dieses biegt sich nach vorn und berührt das Männchen mit dem Hinterleib so, dass der Samen übertragen werden kann.
Die Bileks Azurjungfer hat hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und reagiert empfindlich auf Veränderungen. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt in Ostsibirien, weshalb sie auch „Sibirische Azurjungfer“ genannt wird. Alle ihre derzeit bekannten Vorkommen Europas befinden sich in Tirol. Dieser Umstand bedeutet eine besondere Verantwortung zur Erhaltung dieser Art.
Steckbrief
Körperlänge | Bis 38 mm |
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Spannweite | Bis 56 mm |
Aussehen | Zartblau-schwarz gefärbt; die schwarze Zeichnung auf dem Hinterleib fließt seitlich zu einer Linie zusammen; Männchen auf der Unterseite schwarz, Weibchen an der Brust und am Hinterleib grünlich gefärbt |
Lebensraum | Klare stehende Gewässer mit Kalkquelleneintritt und Seggenbewuchs an den Ufern, lichte Bergwälder als Jagdgebiet |
Flugzeit | Mitte Mai bis Anfang August |
Nahrung | Kleinere Wassertiere (Larven); Insekten, die im Flug erbeutet werden |
Schutz | Listung in der FFH-Richtlinie (Anhang II) |