Kreuzkröte
Tiere im Projektgebiet
Ihren Namen verdankt die Kreuzkröte (Epidalea calamita) dem hellen Rückenstreifen entlang der Wirbelsäule – „des Kreuzes“. Auch die Art der Fortbewegung macht sie leicht erkennbar: Sie bewegt sich mausartig krabbelnd vorwärts (selten hüpfend), da die Hinterbeine besonders kurz sind. Auffällig sind ihre zitronengelben Augen mit waagrecht-ovalen Pupillen. Nur in der Dämmerung und während der Nacht kommt sie aus ihrem Versteck hervor. Ab Mai ist Paarungszeit – dann kann man die Männchen mit ihren knarrenden Rufen über mehrere hundert Meter weit hören.
Die Kreuzkröte ist in Österreich eine zoologische Rarität. Es gibt nur zwei Vorkommen – im Waldviertel in Niederösterreich und im Lechtal in Tirol. Sie ist eine Pionierart warmer, offener Lebensräume mit lockeren und sandigen Böden. Am Tiroler Lech bewohnt die Kreuzkröte vegetationsarme bis -freie Biotope mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten und sehr flachen Kleingewässern (Laichplätze). Aber auch in Schottergruben und Steinbrüchen ist sie zu finden, wenn es sonst keinen geeigneten Lebensraum gibt.
Steckbrief
Größe | 5 – 7 cm |
---|---|
Aussehen | Rücken auf hellerem Grund braun- oder olivfarben marmoriert, heller Rückenstreifen, Iris zitronengelb bis grünlich |
Paarungsruf | Laut „ärr-ärr-ärr“, bis 2 km weit zu hören |
Nahrung | Würmer, Schnecken, Gliederfüßer |
Lebensraum | Vegetationsarme bis -freie Biotope mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten und sehr flachen Kleingewässern |
Laichzeit | Mai – August |
Larven | Zuerst entwickeln sich die hinteren und dann die vorderen Gliedmaßen, ab dem Stadium mit Hinterbeinen oft mit hellem Kehlfleck |
Verbreitung | Mittel- und Südwesteuropa |
Gefährdung & Schutz | Einstufung als „Vom Aussterben bedroht“ (Rote Liste Österreich; Gollmann, 2007), Erklärung zur geschützten Tierart (Tiroler Naturschutzverordnung 2006, Anlage 5), Listung in der FFH-Richtlinie (Anhang IV) |