Lech Stanzach-Vorderhornbach

Revitalisierung

Zwischen der Mündung des Hornbachs und der Lechbrücke Vorderhornbach befanden sich alte Längsverbauungen und Buhnen (Querverbauungen im Flussbett). Sie wurden rückgebaut, um dem Lech wieder mehr Platz für die Flussbettgestaltung zu geben. Am linken Flussufer wurden insgesamt 5 Buhnen gekürzt. Das Längsleitwerk auf der linken Flussseite wurde fast vollständig entfernt. Auf der rechten Flussseite wurde die Längsverbauung ebenfalls über weite Strecken abgetragen. Kurz oberhalb der Lechbrücke Vorderhornbach wurde eine neue Buhne errichtet, um das verbleibende Stück des Längsleitwerks zu schützen, das den Fortbestand der Brücke über den Lech sichert. Nach dem Abbau der Bauwerke wurden die Ufer flach gestaltet.

Die Tiefenrinnen im Flussbett werden mit dem zuvor abgetragenen Material aufgefüllt. Dadurch wird die Seitenerosion begünstigt und die Eigendynamik des Flusses angeregt. So kann der Lech sein Flussbett wieder selbst gestalten. Durch die Umsetzung der Maßnahme wird der Weg am linken Ufer des Lechs aufgrund seiner wiedergewonnen Dynamik vom Fluss abgetragen werden. Daher wird ein neuer Weg in sicherer Entfernung angelegt. Hierfür und für die flussbaulichen Maßnahmen sind Rodungen erforderlich. Auch werden entlang der Ufergehölzsäume die großen Nadelbäume entfernt. Das dient einerseits der Waldverjüngung und andererseits als Schutz, da das Risiko einer Verklausung flussabwärts verringert wird.

Lageplan (PDF Download)

Projektgebiet

Das Projektgebiet der Maßnahme C.1 befindet sich am oberen Lech und betrifft die Gemeinden Vorderhornbach und Stanzach. Die Baumaßnahmen werden zwischen Flusskilometer 199,7 und 197,7 durchgeführt.

Technische Details
  • Buhnenabtrag gesamt: 120 lfm
  • Errichtung einer neuen Buhne: 40 m
  • Rückbau Längsleitwerke: ca. 2.000 m (linke Uferseite 1.300 m, rechte Uferseite 770 m)
  • Rodung an beiden Lechufern und für Wegebau: 23.000 m²
Warum wird diese Baumaßnahme durchgeführt?

Mit der Umsetzung der Rückbauarbeiten wird auf einer Fläche von ca. 2 ha ein naturnaher Flusslebensraum geschaffen. Dynamisch umgelagerte Wasser- und Uferzonen, Schotter- und Sandbänke, Totholz, Kolke sowie Furten sollen später das Erscheinungsbild prägen. Zudem werden auf einer Länge von rund 2 km strukturreiche, dynamische Ufer entstehen.

Wer zieht Vorteile aus dieser flussbaulichen Maßnahme?
  • Äsche (Thymallus thymallus)
  • Koppe (Cottus gobio)
  • Flussuferläufer (Actitis hypoleucos)
  • Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)
  • Rotflügelige Schnarrschrecke (Psophus stridulus)
  • Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata)
  • 3220 Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation
  • 3230 Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica
  • 3240 Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix elaeagnos
  • 91E0* Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)
Wer ist für die Umsetzung verantwortlich?

Bundeswasserbauverwaltung Tirol, Baubezirksamt Reutte

Baukosten

482.000 €

Fortschritt des Projekts

BaubeginnVoraussichtliches BauendeBaufortschritt
5. September 2017November 2018Bau begonnen

Projektgebiet vor Baubeginn

Projektgebiet nach Bauabschluss


Video: BBA Reutte / B. Reiter



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