Das Projekt

Der Tiroler Lech ist der letzte naturnahe Fluss in den Nordalpen. Er zeichnet sich durch große Schotterbänke und breite Auwaldbereiche aus. Der Lech durchfließt Tirol auf einer Länge von ca. 60 km. Charakteristisch sind die verzweigten Flussläufe und das breite Flussbett, das an einigen Stellen über 100 m breit ist. Der Flusslauf verändert sich ständig aufgrund von Erosionen und Ablagerungen. In Österreich bis hin zum deutschen Grenzbereich befinden sich immer noch naturnahe Flussbereiche. Hier kann sich der Lech in seinem breiten Flussbett verzweigen und große Sand- und Kiesbänke ausbilden. In Zentraleuropa zählt diese Wildflusslandschaft zu den am meisten gefährdeten Landschaftstypen.

Im 20. Jahrhundert begann man durch Verbauungen des Flussbetts sowohl Platz für Siedlungen als auch für landwirtschaftliche Flächen zu schaffen und die Bevölkerung vor den gefürchteten Hochwassern zu schützen. Dämme, Steinmauern an den Ufern und Buhnen (Querverbauungen) im Flussbett bändigten den Lauf des Flusses.

Der Bau von Geschiebesperren in den Seitenbächen und eine vermehrte Schotterentnahme führten zur Eintiefung der Flusssohle (um bis zu 4 m) und zur Absenkung des Grundwasserspiegels. Das hatte Folgen für die pflanzlichen und tierischen Spezialisten der Wildflusslandschaft und ihrer angrenzenden Lebensräume, die auf regelmäßige Überflutungen angewiesen sind. Betroffen davon sind unter anderem die Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) oder die Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata).

Bereits von 2001 bis 2007 war das Natura 2000-Gebiet Tiroler Lech Schauplatz eines LIFE Projekts (Tiroler Lech – Wild river landscape of the Tyrolean Lech, LIFE00 NAT/A/007053). Dieses Projekt war ein erster erfolgreicher Schritt zur Redynamisierung des Flusslebensraums. Das nun genehmigte Nachfolgeprojekt baut auf die vorangegangenen positiven Ergebnisse auf, um nachhaltige Erfolge für den Biotop- und Artenschutz zu erreichen.

Das LIFE-Lech Projekt hat es in die Finalrunde der Besten LIFE-Projekte geschafft! Ihr Voting für den LIFE Citizens´ Prize: https://www.lifeawards.eu/