Aktuelles & Veranstaltungen
LIFE-Lech Projekt ist der Finalrunde der besten EU-weiten LIFE-Projekte
Das LIFE-Lech Projekt hat es in die Finalrunde der Besten LIFE-Projekte EU-weit geschafft!
Dafür wird im Rahmen der EU-Green Week im Juni in Brüssel die Ehrung der besten Projekte durchgeführt.
Auch die Öffentlichkeit kann über die Finalisten abstimmen, mit dem:
LIFE Citizens’ Prize
Ihr Voting für das LIFE-Lech Projekt bitte direkt hier:
Der finale Report zum LIFE Lech-Projekt II
Hier finden Sie den finalen Report zum LIFE Lech Projekt "Dynamic River System Lech" in Englisch zum herunterladen. Viel Spaß beim Lesen!
Das Grande Finale
Feierlichkeiten zum Abschluss des LIFE LECH-Projekts und der Eröffnung der Forchacher Hängebrücke
Am Freitag, den 19.08.2022 feierte man in Forchach den Abschluss des 2. LIFE Lech-Projekts „Dynamic River System Lech“ und die Eröffnung der Forchacher Hängebrücke. Zu dieser gelungenen Veranstaltung kamen nicht nur prominente Vertreter:innen der Landesregierung und ihrer Abteilungen, der Tourismusverbände, des Naturparks „Tiroler Lech“, der Gemeinden, sondern auch rund 100 Interessierte, Gäste und Einheimische. Sogar die Musikkapelle Forchach war am Freitagnachmittag ausgerückt und verlieh der Feier einen besonders würdigen Rahmen.
Es gab viel zu berichten über die insgesamt 13 flussbaulichen Maßnahmen zur Re-Dynamisierung des Lechs. So staunten die Besucher nicht schlecht, als sie hörten, dass in den vergangenen 6 Jahren, in denen das LIFE Projekt lief, 72.000 Kubikmeter Flussbausteine abgetragen, etliche Querverbauungen gekürzt und über 7.000 Laufmeter Längsverbauungen entfernt wurden.
Darüber hinaus widmete sich das LIFE Projekt dem Schutz bedrohter Tiere und Pflanzen. So erfuhren die Anwesenden, dass man mehr als 50 neue Stillgewässer für Amphibien und Libellen angelegt und 1.000 Jungpflanzen des seltenen Zwergrohrkolbens gepflanzt hatte. Zur Stärkung der Fischbestände, insbesondere der Koppe, entstanden 3 zusätzliche Nebenarme und auch Altarme wurden wieder an den Lech angebunden.
Von den flussbaulichen Maßnahmen erwartet man sich zudem einen verbesserten Hochwasserschutz. Durch die Flussaufweitungen konnten rund 23 Hektar an zusätzlichem Flussraum geschaffen werden – das entspricht einer Fläche von rund 32 Fußballfeldern. Diese Flächen wirken als zusätzlicher Puffer bei Hochwassergefahr, indem sich das Abflussvermögen durch die Bettaufweitungen erhöht und die Flusssohle sich nicht weiter in den Untergrund eingräbt. In Zeiten wie diesen ist das auch wichtig, um den Grundwasserspiegel zu stabilisieren.
Ein wesentlicher Teil des LIFE-Projektes befasste sich mit Bewusstseinsbildung. Informationsveranstaltungen und Exkursionen brachten Interessierten die Wildflusslandschaft näher, sensibilisierten für eine nachhaltige Gewässerentwicklung und steigerten die Akzeptanz für das Projekt in der Bevölkerung. Eine besonders wichtige Rolle für die Bewusstseinsbildung spielt die neue Hängebrücke in Forchach. Wo zuvor eine der letzten Engstellen des Flusses zu finden war, spannt sich heute die Hängebrücke 150 Meter über den natürlich fließenden und verzweigten Lech. Sie bietet die Möglichkeit, das Ökosystem Lech auf besondere Art und Weise von oben kennenzulernen. Direkt am Ausgangspunkt der Brücke, am rechten Lech-Ufer, findet sich zudem ein neu errichteter Erlebnis- und Erholungsraum für Einheimische und Gäste. Neben Informationsangeboten zum Thema Wildfluss bieten Grillplätze und ein Auwald-Niederseilgarten unterschiedliche Freizeitangebote.
Nach der Segnung der Brücke durch Pfarrer Andreas Zeisler ließ man den besonderen Tag im Festzelt gemütlich ausklingen.
Jetzt darf der Lech wieder wild sein!
EINLADUNG zur Abschlussveranstaltung des LIFE Lech Projekts II mit Eröffnung der neuen Hängebrücke
Das LIFE Lech Projekt II Dynamic River System Lech das 2016 startete, endet nun Ende September 2022. Zu diesem feierlichen Anlass ladet die Gemeinde Forchach und die Bundeswasserbauverwaltung Tirol alle Interessierte herzlich ein!
Laienbericht DE und EN
Hier finden Sie den Laienbericht über das gesamte LIFE Lech-Projekt II "Dynamic River System Lech" zum herunterladen. Viel Spaß beim Lesen!
Neue flussbauliche Maßnahme C.14
Neue flussbauliche Maßnahme C.14 Lechaschau
Video: BBA Reutte, Land Tirol
Sozioökonomisches Monitoring - Die Bevölkerung gibt Antworten
Im Rahmen des LIFE Lech-Projekts II Dynamic River System wurde mittels einer Online-Umfrage ein Sozioökonomisches Monitoring durchgeführt. In der letzten Ausgabe des Naturmagazins grenzenlose Natur des Naturparks Tiroler Lech, dass an alle Haushalte im Außerfern verschickt wurde, wurde aufgerufen an dieser Umfrage teilzunehmen. 71 Personen sind diesem Aufruf gefolgt.
In dieser Umfrage ging es herauszufinden, für wie wichtig die Bewohner*innen und Gäste am Tiroler Lech den Wildfluss Lech, die LIFE-Revitalisierungsmaßnahmen, den Naturpark Tiroler Lech und den Naturschutz halten.
Die Ergebnisse der Online-Umfrage wurden von Frau DI Marelli-Asamer-Handler der Firma ÖAR GmbH Beratung & Entwicklung im Rahmen des 2. Internationalen Wildflusssymposiums im September in Breitenwang, Tirol präsentiert und stehen nun online zur Verfügung.
2. Internationales LIFE Lech-Symposium "Wildflusslandschaften"
Im September zog es viele renomierte Wissenschaftler*innen und Interessierte aus dem EU-Raum nach Breitenwang, Tirol. Hier fand das 2. Internationale LIFE Lech-Symposium "Wildflusslandschaften" vom 22. bis 24. September 2021 im Veranstaltungszentrum Breitenwang statt.
In zahlreichen Fachvorträgen in den Bereichen Redynamisierung, Schutzwasserbau und Natur- und Gewässerschutz wurden interessante Kenntnisse präsentiert und rege diskutiert, wobei die Wichtigkeit von Wildflusssystemen immer im Mittelpunkt stand.
Während des Anlasses wurden auch die Lech-Kurzfilmreihe vorgestellt, die über die flussbaulichen Maßnahmen, die seltenen und geschützten Tiere und Pflanzen, die Akzeptanz und Bedeutung des Projekts für die Bevölkerung und den Wildfluss Tiroler Lech als Modellgewässer für Europa berichtet.
Es waren drei erfolgreiche und sehr spannende Fachtage, die mit einer Exkursion zu ausgewählten flussbaulichen und Artenschutz Maßnahmen des LIFE Lech-Projeks II (Dynamic River System) an den Tiroler Lech abgerundet wurden.
(Videos: Furtenbach Adventures)
LIFE LECH Exkursion - der Wildfluss im Fokus
Am 27. Juli fand am Tiroler Lech eine Exkursion im Zuge des LIFE Projekts statt. Diese galt als Gegenbesuch zu der 2019 abgehaltenen Exkursion an die Isar. Die Leitung übernahm der Naturpark Tiroler Lech und das Baubezirksamt Reutte, Abteilung Wasserbau.
Teilgenommen haben einige Vertreter*innen des Tiroler Projektteams wie auch Fachvertreter*innen aus Wasserwirtschaft und Naturschutz aus dem Tiroler und dem Süddeutschen Raum.
Im Rahmen der Veranstaltung, die im Naturparkhaus startete, stellte Yvonne Markl (Naturpark Tiroler Lech) zunächst den Naturpark Tiroler Lech und seine Lebensräume und Naturjuwelen, wie auch dessen Aufgabenfelder vor. Anschließend an die Präsentation übernahmen DI Florian Keller vom Baubezirksamt Reutte, Chef Abteilung Wasserbau und DI Wolfgang Klien (ehemaliger Chef Abteilung Wasserbau) das Wort und führten anhand eines Videos der einzelnen flussbaulichen Maßnahmen und der Artenschutzmaßnahmen durch das Programm. Die einzelnen Maßnahmen wurden dabei eingehend besprochen und diskutiert.
Anschließend an die Präsentationen wurden ausgewählte Baumaßnahmen besucht, die vor Ort durch DI Florian Keller und DI Wolfgang Klien den Teilnehmer*in ausführlich erklärt und präsentiert wurden. Der erste Stopp wurde bei der Maßnahme C.4 Häselgehr- Grießau eingelegt, wo alte Flussverbauungen (zwei Leitwerke und sechs Buhnen) entfernt und ein neues Nebengerinne angelegt wurde.
Nach der Besichtigung der ersten Maßnahme und einem gemeinsamen Mittagessen mit regem Austausch ging es am Nachmittag zu zwei weiteren Baumaßnahmen. Zunächst stand die Maßnahme C.13 bei der neuen Forchacher Hängebrücke auf dem Programm. Die desolate Hängebrücke über den Lech, die 1924 errichtet wurde, musste erneuert werden, wodurch sich die Gelegenheit ergab auch die Engstelle des Lechs an dieser Stelle aufzuweiten. Dabei wurde am rechten Lechufer eine Fläche von ca. 69.500 m² aufgeweitet.
Eine neu eingerichtet Besuchereinrichtung schmückt die derzeit noch eher brache Fläche auf und ist in Zukunft ein Ort zum Erholen und zum Informieren. An unterschiedlichen interaktiven Tafeln wird das LIFE Lech-Projekt II vorgestellt. Nach einem kurzen Spaziergang über die Brücke, wanderten die Teilnehmer*innen wieder zurück zum Auto, von wo es dann zum Forchacher Baggersee -Maßnahme C.10 ging.
Der Forchacher Baggersee stammt aus den 80er Jahren und wurde durch zwei Buhnen vor dem Lech gesichert. Um dem Lech, jedoch an dieser Stelle wieder mehr Raum zu geben um seine Lech-typische Flusslandschaft wiederherzustellen, wurden im Rahmen der Revitalisierungsmaßnahme C.10 die Buhnen gekürzt bzw. auch entfernt. Die westliche Buhne vor dem Baggersee wurde um 80 m gekürzt und die untere östliche Buhne wurde entfernt. Der durch den Bau des Baggersees trocken gefallene Koppenbach wurde auf einer Länge von 1 km reaktiviert, sodass wieder durchgehend Wasser fließt.
Der Baggersee wird durch die flussbauliche Maßnahme nicht verändert. Sein zukünftiges Erscheinungsbild hängt jedoch von der Dynamik des Lechs ab.
Durch das große Interesse können wir vom Naturpark auf eine gelungene und informative Exkursion zurückblicken und danken DI Florian Keller und DI Wolfgang Klien für Ihre tolle Expertise. Vielen Dank auch an alle Teilnehmer*innen für Ihre engagierte Beteiligung an der Exkursion.
Fotos: Naturpark Tiroler Lech
LIFE Tiroler Lech - Revitalisierungsmaßnahmen 2017-2021
Das Life Lech-Projekt II und seine Revitalisierungsmaßnahmen 2017-2021 auf einem Blick. Ein Rundflug über den Tiroler Lech.
(Video: Land Tirol, BBA Reutte)
Der Bau der neuen Forchacher Hängebrücke - Eine Zeitraffer von April 2020 bis Juni 2021
Die flussbauliche Maßnahme C.13 und der damit verbundene Neubau der Forchacher Hängebrücke.
(Video: Bernhard Reiter, BBA Reutte)
EINLADUNG zum 2. Internationalen LIFE Lech Symposium Wildflusslandschaften
Redynamisierung, Schutzwasserbau, Naturschutz...
Im Rahmen des zweiten LIFE Lech Projekts Dynamic River System Lech findet heuer das
2. Internationale LIFE Lech Wildflusssymposium vom 22. bis 24. September 2021 in Reutte, Tirol statt.
Mehr Information und Anmeldung finden Sie unter:
Interviewreihe mit Sabine Resch, Naturparkführerin
Im Sommer 2020 wurden für das Life Lech Projekt zwei Interview-Reihen von Naturpark Tiroler Lech Team gedreht. In diesen Videos gibt uns Sabine Resch, Naturparkführerin einen Einblick in die letzte naturnahe Wildflusslandschaft Nortirols und erklärt anschaulich die Bedeutung und Funktion eines Wildflusses.
(Video: Johanna Propstmeier und Isabella Hilti)
Interviewreihe mit DI Wolfgang Klien vom Baubezirksamt Reutte
Im Sommer 2020 wurden für das Life Lech Projekt zwei Interview-Reihen von Naturpark Tiroler Lech Team gedreht. Bei dieser Video-Reihe gibt uns DI Wolfgang Klien einen Einblick in die flussbaulichen Maßnahmen am Tiroler Lech zur Redynamisierung des Flusslebensraumes an einem der letzten naturnahen Wildflüssen in den Nordalpen.
(Video: Johanna Propstmeier und Isabella Hilti)
Lange Nacht der Museen
Am Samstag, den 10. Oktober fand die "Lange Nacht der Museen Außerfern - Allgäu" statt. Der Naturpark Tiroler Lech durfte sich dabei in der Burgenwelt Ehrenberg im Form der Naturausstellung "Der letzte Wilde" präsentieren. Kostenlose Führungen standen den Besucher*innen zur Verfügung, wobei sie durch die Highlights der Ausstellung geführt und zum aktuellen LIFE Lech-Projekt, welches Hochwasserschutz, Artenschutz und Lebensräume unterstützt und vereint, informiert wurden. Die vollständige Wanderausstellung mit insgesamt 6 Rollups wurde dabei präsentiert und austestellt!
Fotos: Sabine Resch & Yvonne Markl
Interview mit DI Wolfgang Klien, Leiter des Baubezirksamt Reutte, geführt vom Naturpark Tiroler Lech (NPTL) am 19.06.2020
1. NPTL: Du leitest mit Herz und Seele im Baubezirksamt Reutte den Bereich Wasserwirtschaft. Warum identifizierst du dich so stark mit deinem Beruf?
Klien: Ich bin seit 40 Jahren als Wasserbauer am den Lech tätig. In dieser Zeit war der große Wandel von den harten Verbauungen zum naturnahen Flussbau. Der Lech bietet durch seine Voraussetzungen die einmalige Gelegenheit einen weitgehend natürlichen Gebirgsfluss wieder herzustellen. Die Verantwortung für diesen in Europa einmaligen Fluss war mir fast immer ein Vergnügen und nie eine Last.
2. NPTL: Im LIFE Lech-Projekt werden insgesamt 12 flussbauliche Maßnahmen vorgenommen. Welche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt werden erwartet?
KLIEN: In Siedlungsbereichen wurden vielerorts Dämme zum Schutz gegen Hochwasser gebaut. Dadurch verringerten sich die natürlich bestehenden Überflutungsflächen, wie etwa die weitläufigen Sand- und Kiesbänke. Die Lech-Aufweitungen durch das LIFE Lech-Projekt schaffen somit zusätzliche Flächen für den Rückhalt von Hochwasser. Sie dienen sozusagen als Ausgleich für die Errichtung von Hochwasserdämmen in den Siedlungsbereichen und tragen gleichzeitig zum einzigartigen Ökosystem bei. Der Schutz für Mensch und Natur erhöht sich gleichermaßen!
3. NPTL: Heißt das, dass die Aufweitungen am oberen Lech bei einem Hochwasserereignis auch einen positiven Einfluss auf die Gemeinden im Raum Reutte haben?
KLIEN: Durch den Hochwasserrückhalt im Lechtal in den neuen Aufweitungsflächen wird die Hochwasserspitze für die Unterlieger im Talkessel von Reutte gekappt und damit die Hochwassergefahr vermindert. In der Marktgemeinde Reutte wird voraussichtlich bereits im nächsten Jahr mit den Hochwasserschutzmaßnahmen für den Ortsteil Lüß begonnen. Der Ausgleich für den Retentionsraumverlust durch diese Maßnahmen wird mit den neu geschaffenen Überflutungsflächen des LIFE Lech-Projektes ausgeglichen.
4. NPTL: Von welchen bisherigen Erfolgen am Lech kannst du berichten?
KLIEN: Bereits vor 15 Jahren wurde das erste LIFE Lech-Projekt am Lech und an der Vils verwirklicht. Die dabei ausgeführten Maßnahmen haben sich bewährt und wurden von vielen Fachleuten und auch NGOs besichtigt und als Vorbild für ihre Projekte verwendet. Dieser erfolgreiche Weg wurde deshalb auch im aktuell laufenden LIFE Lech-Projekt eingeschlagen.
Pressemeldung vom Mai 2020
Bagger schaufeln Liebesnest!
Hochwasserschutz, Artenschutz und Wildflusslandschaft – dafür steht das LIFE Lech-Projekt, das zwischen 2016 und 2021 umgesetzt wird. Zwölf Flussbaumaßnahmen entlang des Tiroler Lechs sowie im Grenzgebiet zu Deutschland geben dem Lech seinen Raum und seine natürliche Gestaltungskraft zurück, wo einst der Mensch sein Flussbett verbaute.
Während ab heuer intensiv die Umsetzung der Artenschutzprojekte im Fokus steht, sind die meisten flussbaulichen Arbeiten bereits abgeschlossen. Derzeit wird noch an zwei verschiedenen Stellen gestaltet: am Forchacher Baggersee sowie im Bereich der Forchacher Hängebrücke.
Forchacher Baggersee
Der Forchacher Baggersee ist in den 1980er Jahren durch Schotterentnahme entstanden. Zwei mächtige Buhnen von der Zeit um 1940 haben die Ausbreitung des Lechs unterbunden.
Die Entfernung der östlichen Buhne und die Abtragung der westlichen Buhne um 80 m ermöglichen es dem Lech, dieses Gebiet dynamisch zu prägen. So entstehen immer wieder neue Sand- und Kiesbänke. Die Renaturierung des Koppenbaches bietet Brut- und Lebensraum für Kleinfische, wie die Koppe. Ein eigener Flachwasserbereich wird künftig die Strukturvielfalt dieses Areals erhöhen. Der Damm zwischen See und Lech bleibt erhalten, herausgenommen werden lediglich die Kurzbuhnen.
Forchacher Hängebrücke
Oberhalb und unterhalb der Forchacher Hängebrücke prägen weit ausgedehnte Kies- und Sandbänke das Landschaftsbild. Der Bereich der Hängebrücke bildet jedoch ein „Nadelöhr“ für den Wildfluss Lech und die Kontinuität des einzigartigen Ökosystems wird unterbrochen.
Der sanierungsbedürftige Zustand der Fußgänger-Hängebrücke über den Lech gab Anlass für diese Maßnahme. Der Neubau der Brücke ergibt nun die einmalige Möglichkeit, diese Engstelle zu entschärfen. Finanziert wird sie durch die Gemeinden Forchach, Weißenbach, Stanzach und Vorderhornbach sowie durch den TVB Ferienregion Tiroler Lechtal, den TVB Naturparkregion Reutte und dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. 45 % der benötigten Mittel werden vom LIFE Lech-Projekt gestellt. Ein Längsleitwerk wird abgetragen und mehrere Buhnen werden gekürzt. Der Waldboden in diesem Bereich wird auf Flussniveau abgesenkt und erhält somit seine ursprüngliche Funktion als Flussbett zurück. Die ungesicherte Böschung wird vom Lech selbst strukturiert. Ein ca. 7 ha großes Gebiet naturnahen Flusslebensraums wird entstehen. Dynamisch umgelagerte Wasser- und Uferzonen sowie Sand- und Kiesbänke werden das Erscheinungsbild prägen.
Dem Flussregenpfeifer gefällt‘s Die neu entstehenden Sand- und Kiesbänke sind der ideale Lebensräum für den gefährdeten und geschützten Flussregenpfeifer. Er bevorzugt frisch geschaffene und fast vegetationslose Flächen. Nach der Rückkehr aus seinem Winterquartier in Afrika brütet er auf den Kiesbänken des Tiroler Lech und zieht seine Jungen auf. Die Flussbaumaßnahmen im Rahmen des LIFE Lech-Projekts schaffen somit das ideale „Liebesnest“ für den Flussregenpfeifer und die Art in ihrem Fortbestand wird gesichert.
Gerne möchten wir Sie mit aktuellen Informationen zur Baumaßnahme C.10 beim Forchacher Baggersee versorgen.
Fragen und Antworten zu einer Stellungnahme zum Baggersee:
Der neue LIFE Lech-Folder ist da!
Der acht-seitige Folder gibt einen umfassenden Einblick in das Projekt, zeigt Motive und Ziele der Maßnahmen auf und erläutert die wichtigsten Lebensräume am Tiroler Lech.
Anschaulich zeigen Vorher-Nachher-Grafiken den erfolgreichen Wandel der Flusslandschaft hin zu mehr Lebensraumvielfalt und Struktur nach Umsetzung der Flussbaumaßnahmen.
Das Naturparkhaus Klimmbrücke ist Info-Stelle für Interessierte zum LIFE Lech-Projekt.
Besuchen Sie uns gerne zu unseren Öffnungszeiten, um Ihre Fragen zum laufenden Projekt zu stellen!
Naturparkhaus Klimmbrücke
Klimm 2,
6644 Elmen
www.naturpark-tiroler-lech.at
info@naturpark-tiroler-lech.at
Der neue LIFE Lech-Folder ist da!
Der acht-seitige Folder gibt einen umfassenden Einblick in das Projekt, zeigt Motive und Ziele der Maßnahmen auf und erläutert die wichtigsten Lebensräume am Tiroler Lech.
Anschaulich zeigen Vorher-Nachher-Grafiken den erfolgreichen Wandel der Flusslandschaft hin zu mehr Lebensraumvielfalt und Struktur nach Umsetzung der Flussbaumaßnahmen.
Das Naturparkhaus Klimmbrücke ist Info-Stelle für Interessierte zum LIFE Lech-Projekt.
Besuchen Sie uns gerne zu unseren Öffnungszeiten, um Ihre Fragen zum laufenden Projekt zu stellen!
Naturparkhaus Klimmbrücke
Klimm 2,
6644 Elmen
www.naturpark-tiroler-lech.at
info@naturpark-tiroler-lech.at
Der kurze Film gibt einen Überblick zum LIFE Lech-Projekt:
Gemeinsam gehen wir auf eine Reise durch den Naturpark Tiroler Lech und bekommen spannende Einblicke in die Wildflusslandschaft und das LIFE Lech-Projekt. Durch das LIFE Lech-Projekt bekommt der Lech sein Flussbett und seine Freiheit zurück. Viele seltene und bedrohte Wildflussarten profitieren davon.
Das war unser Riverfest!
Strahlend erinnern wir uns an das gelungene RIVERFEST am vergangenen Sonntag, 21. Juli 2019 zurück:
Wetter, Workshops, Musik und Essen - das ansprechende Ambiente lockte zahlreiche Besucher aller Altersstufen an.
Das Fest wurde durch Förderungen aus dem LIFE Lech-Projekt, mit Unterstützung des WWF sowie der Förderung "Eure Projekte" realisiert.
Der Beitrag von ReEins hat viele dieser positiven Erinnerungen eingefangen:
https://www.reeins.tv/e/w?i=OTIwMjAxOTAxNzA4MzA1NDkwNjA3OTYwNjMwNDUy
Einladung zum Riverfest!
Riverfest am Sonntag, 21. Juli!
Liebe Freunde, Gäste, Familien & Interessierte!
Generation Earth & der Naturpark Tiroler Lech laden Sie/euch herzlich ein zum RIVERFEST!!!
Wann? Sonntag 21. Juli 2019 von 14:00 bis 17:00 Uhr
Wo? Naturparkhaus Klimmbrücke – Außenareal (Klimm 2, 6644 Elmen)
Was? Spiel & Spaß, Musik, Workshops und Snacks
Workshops zu den Themen: Survival, Wildkräuter, Land Art, LIFE Lech
…mit kreativem Kinderprogramm!!!
Bei jedem Wetter!
Wir freuen uns sehr auf Ihr/euer Kommen,
das Naturparkteam und die Riverwalkers
Isar-Exkursion mit Weitblick
Am 7. Mai wurde eine Exkursion mit fachlichem Austausch im Zuge des LIFE Lech Projektes abgehalten. Die Leitung übernahmen Prof. Dr. Norbert Müller (Fachhochschule Erfurt), Prof. Dr. Michael Reich (Leibnitz Universität Hannover) und Dr. Andreas Zehm (Bayrisches Landesamt für Umwelt, Augsburg).
Teilgenommen haben sämtliche Vertreterinnen und Vertreter des Tiroler Projektteam LIFE Lech u.a. mit dem Projektleiter Wolfgang Klien vom Baubezirksamt Reutte, einige Fachvertreterinnen und Fachvertreter aus Wasserwirtschaft und Naturschutz von der Oberen Isar, sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Bezug zur Wildflussökologie.
Die Isar als letzter Wildfluss Deutschlands mit langen Abschnitten naturnaher Auen bietet Lebensraum für alle repräsentativen Arten nordalpiner Flusslandschaften. Der Bereich von Wallgau bis zum Sylvensteinspeicher weist zahlreiche Eingriffe flussbaulicher Natur auf und stand deshalb im Augenmerk der Exkursion. So wurden vor Ort typische Arten besprochen sowie Maßnahmen zur Redynamisierung der Isar mit gleichzeitiger Weide-Nutzung diskutiert.
Beim gemeinsamen Mittagessen konnte durch Kurz-Referate ein interessanter Austausch zu laufenden Projekten aus der Exkursion-Gruppe entstehen.
Anschließend wurde der Rißbach in seinem Mündungsbereich zur Isar besucht, wo er fast das ganze Jahr über trocken liegt.
Eine Abschlussdiskussion ließ nicht nur auf gelungene Projekte zur Redynamisierung oder zum Wildwasserschutz zurückblicken, sondern gab auch die Möglichkeit auf konstruktive Weiterentwicklung von Ideen oder Visionen.
Dank des engagierten Einsatzes des Organisatoren-Teams sowie aller Teilnehmenden kann zufrieden auf eine gelungene und informative Fachexkursion zurückgeblickt werden!
Auf Exkursion mit "Natur im Fokus"
"Natur im Fokus - LIFE Lech" war das Motto am vergangenen Freitag (17.05.2019), als die Tiroler Umweltanwaltschaft zur ganztägigen Exkursion unter Leitung von Marlene Salchner (Naturpark Tiroler Lech) und Wolfgang Klien (Baubezirksamt Reutte) einlud.
Besichtigt wurden die fünf Baumaßnahmen: C.7 Stockach, C.3 Grünau (oberer Teil Initialmulde und unterer Teil Nebenarm), C.4 Häselgehr-Grießau, C.1 Stanzach-Vorderhornbach sowie C.2 Hornberg. An weiteren Standorten entlang des Lechs wurde ebenso Halt gemacht (1. LIFE Lech Projekt: Johannesbrücke; Geschiebefalle bei Höfen).
An den verschiedenen Lokalitäten konnte die positive Auswirkung auf die Flussdynamik "life" bestätigt werden!
Fotos: Yvonne Markl
Der neue Fluss-Erlebnisführer ist da!
Natur und Erlebnis wird im neuen Fluss-Erlebnisführer, der im Rahmen des LIFE Lech-Projekts umgesetzt wurde, groß geschrieben!
Tauchen Sie in den Naturpark Tiroler Lech ein und lernen Sie dabei seine Lebensräume sowie spezialisierte und gefährdete Tier- und Pflanzenarten näher kennen. Dazu haben wir für Sie ausgewählte Wander- und Radtouren im Naturparkgebiet Lechtal-Reutte zusammengestellt.
Auch erfahren Sie, wie sich die 11 geplanten flussbaulichen Maßnahmen des LIFE Lech-Projekts positiv auf den Arten- und Hochwasserschutz auswirken.
Dies und vieles mehr können Sie im neuen Fluss-Erlebnisführer nachlesen. Wir freuen uns, Sie schon bald in unserem Naturpark Tiroler Lech auf Entdeckungsreise begrüßen zu dürfen.
Eine Flussbaumaßnahme die verbindet - die Maßnahme C.11 – wurde feierlich eröffnet
Am Donnerstag, den 13.12.2018 fand der Spatenstich der Flussbaumaßahme C.11 „Revitalisierung des Lechs von der Staatsgrenze bis zur Lechschlucht“ des LIFE Lech-Projekts statt.
Begrüßt wurden die Gäste vom Behördenstellenleiter des Wasserwirtschaftsamt Kempten Herrn Schindele. Die Bezirkshauptfrau Mag. Katharina Rumpf und der Bürgermeister der Stadt Füssen Paul Iacob richteten ihre Grußworte an die Anwesenden. Abschließend stellte Martin Mohr, der Sachgebietsleiter Wasserbau vom Wasserwirtschaftsamt Kempten das Projekt C.11 vor.
Das Maßnahmengebiet befindet sich auf deutscher Seite im Natura 2000 Gebiet „Falkenstein, Alatsee, Faulenbacher- und Lechtal“ und auf österreichischer Seite im Natura 2000 Gebiet „Tiroler Lech“. Mit dem LIFE Lech-Projekt soll u.a. der Lebensraumtyp „Alpine Flüsse mit Ufergehölzen Myricaria germanica (Deutsche Tamariske)“ gefördert werden. Typisch sind hier regelmäßige Überschwemmungen und Umlagerungen dieser Kies- und Sandbänke.
Derzeit hat sich der Lech zwischen der Staatsgrenze und der Lechschlucht auf ein einstromiges Gewässer reduziert. Der Stromstrich des Lechs verlagert sich kaum mehr, Kiesflächen werden nicht mehr umgelagert. Der Lech tieft sich bei Hochwasser zunehmend ein und verfestigt damit seinen gestreckten Lauf. Einem Hochwasser wird es zunehmend schwerer die Ufer wieder zu mobilisieren und umlagerungsfähige Kiesbänke zu erzeugen.
Kernstück der Maßnahme ist ein Sporn am Auslauf des Kraftwerks Weißhaus. Der Sporn wird die Strömung des Lechs in Richtung des linken Ufers zu drängen. Dadurch wird der Lech gezwungen die verfestigte, bewachsene ehemalige Kiesfläche aufzubrechen und umzulagern.
Oberhalb der Einmündung des Weißhauskanals werden am rechten Ufer sechs Buhnen errichtet. Sie sollen das Strömungsverhalten des Lechs verändern. So sollen auch Anlandungen in diesem Bereich wieder möglich sein.
Die flussbaulichen Maßnahmen werden auf Österreichischer Seite umgesetzt. Die Auswirkungen werden weitestgehend auf der Deutschen Seite zu spüren sein.
Durch diese Maßnahmen wird die Eigendynamik des Lechs wieder angeregt. Der Lech kann bei größeren Abflüssen sein linkes Ufer wieder neu gestalten, Kiesbänke umlagern und durch die Au fließen. Das begünstigt auch den Lebensraumtyp „Alpine Flüsse mit Ufergehölzen Myricaria germanica (Deutsche Tamariske)“. Zudem wird die Sohle des Lechs stabilisiert und angehoben.
Informationen
- rund 8.000 Tonnen Wasserbausteine werden verbaut
- Baukosten: 420.000 € (60 % EU-Förderung, 40 % Finanzierung durch Freistaat Bayern)
- Hauptbauarbeiten: Januar 2019
- Voraussichtliches Bauende: März 2019
LIFE Lech - Das Projekt, das Arten- und Hochwasserschutz vereint
Ein zweites LIFE Projekt am Tiroler Lech? Ja! Wolfgang Klien vom Baubezirksamt wird uns an diesem Abend über das ca. 6,1 Millionen schwere LIFE Lech Projekt informieren.
Verbauungen des Flussbetts im 19. Jahrhundert sollten Platz für Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen schaffen. Sie blieben nicht ohne Folgen. Sie hatten die Eintiefung der Flusssohle und die Absenkung des Grundwasserspiegels zur Folge. Auch die Tier- und Pflanzenwelt war unmittelbar von der Änderung des Wasserregimes betroffen.
Wildflusslandschaften zählen in Zentraleuropa zu den am meisten gefährdeten Landschaftstypen. Das war Grund genug für den Startschuss des LIFE Lech Projekts, indem u.a. 11 flussbauliche Maßnahmen, Artenschutzmaßnahmen und ein umfangreiches Monitoringprogramm umgesetzt werden. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass der Hochwasserschutz erhöht und gefährdete Pflanzen und Tiere eine geeignete Heimat finden. Von den Arbeiten profitieren beispielsweise die Auenlandschaft, die Koppe oder die Deutsche Tamariske.
Termin: Freitag, 07. Dezember 2018
Beginn: 19:30 Uhr
Dauer: 1,5 Stunden
Ort: Naturparkhaus Klimmbrücke (Klimm 2, 6644 Elmen)
Referent: DI Wolfgang Klien, Baubezirksamt Reutte
(Naturpark Tiroler Lech, Frühjahr 2018)
Die flussbaulichen Maßnahmen schreiten rasch voran Bereits vier flussbauliche Maßnahmen konnte im Rahmen des LIFE Lech Projekts fertiggestellt werden. Buhnen (Querverbauungen im Flussbett) und Längsverbauungen konnten entfernt werden. Auch Flussaufweitungen konnten umgesetzt werden. So bekommt der Lech mehr Platz und kann seiner Gestaltungskraft freien Lauf lassen.
Das freut den Flussregenpfeifer und die Deutsche Tamariske. Vorteile ziehen auch seltene Lebensräume, wie beispielsweise die Grauerlenau.
Wenn vom LIFE Lech Projekt die Rede ist, denkt man sofort an die 11 flussbaulichen Revitalisierungsmaßnahmen, die am Lech umgesetzt werden. Diese Bauarbeiten werden vorgenommen, da großflächige Schotterbänke und intakte Wildflussabschnitte in Mitteleuropa zu den am meisten bedrohten Landschaftstypen gehören. Mit dem LIFE Lech Projekt wird das Flussbett verbreitert, der Gestaltungskraft des Wassers wieder freien Lauf gelassen und viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die an das Leben am Wildfluss angepasst sind, profitieren davon.
Die Flussbauarbeiten sind nur ein Teil des LIFE Lech Projekts. Ein weiterer wichtiger Baustein ist das Monitoring. Aber was ist das eigentlich? Monitoring heißt „wiederholte Beobachtung“. Im Rahmen des LIFE Lech werden unbelebte Umweltfaktoren, wie z.B. die Entwicklung der Flusssohle und belebte Umweltfaktoren, wie z.B. die Entwicklung der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) oder der Koppe (Cottus gobio) in Augenschein genommen. Das Monitoring dient der Erfolgskontrolle des LIFE Projekts.
2017 wurde mit dem Monitoring begonnen. Die Mitarbeiterinnen des Naturparks Tiroler Lech hatten die einmalige Gelegenheit mit Experten am Weg zu sein.
Ende September durften wir einen Vegetationsfachmann begleiten. Unser Weg führte uns von Forchach über die Hängebrücke und flussaufwärts Richtung Schwarzwasserbachmündung. Im Rahmen unserer Wanderung erfassten wir verschiedenste Lebensräume, die von Hartholz-Auwäldern bis hin zu Schotterbänken mit Bewuchs der Deutschen Tamariske reichten. Um die verschiedenen Lebensräume zu erfassen, durften Erhebungsbögen und Luftbildausdrucke nicht fehlen. Im Erhebungsbogen wurden die Art des jeweiligen Lebensraums und seine Besonderheiten festgehalten und auf dem Luftbildausdruck wurde jeder Lebensraum verortet.
An einem Tag im November begleiteten wir das Monitoringteam, das sich mit den Kleinfischen befasst. Wir waren mit ihnen in einem Bereich der 11 flussbaulichen Maßnahmengebiete unterwegs. Sie untersuchten das Vorkommen, die Verbreitung und die Populationsentwicklung der Kleinfische. Dazu wurden die Fische mittels Elektrobefischung gefangen, bestimmt und abgemessen. Wir Koppen, Bachforellen (Salmo trutta fario), Elritzen (Phoxinus phoxinus) und Bachschmerlen (Barbatula barbatula) entdecken.
Die Monitorings werden am Ende des LIFE Lech Projekts wiederholt. Wir sind schon gespannt, wie sich der Fluss und die Bestände der Pflanzen und Tiere entwickeln werden.
(Mag. Marlene Salchner, Mai 2018)
Das LIFE Lech Projekt wurde mit dem Spatenstich im Maßnahmengebiet Elmen/Nussau am 24.05.2017 feierlich eröffnet. Bgm. Ing. Heinrich Ginther, der Obmann des Vereins Naturpark Tiroler Lech, begrüßte die anwesenden Gäste. DI Wolfgang Klien, der Projektleiter, stellte das LIFE Lech Projekt vor. Bei der Auftaktveranstaltung des LIFE Lech Projekts richteten DIin Maria Patek, die Leiterin der Sektion Wasserwirtschaft im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Prof. Dr. Ing. Martin G. Grambow, der Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, Mag.a Ingrid Felipe, die Landeshauptmann-Stellvertreterin und Josef Geisler, der Landeshauptmann-Stellvertreter ihre Grußworte an die Anwesenden. Die SchülerInnen der Naturparkschule Volksschule Elmen umrahmten die Eröffnungsfeier musikalisch. Nach dem erfolgten Spatenstich klang die Auftaktveranstaltung gemütlich im Naturparkhaus Klimmbrücke bei regionalen Spezialitäten aus.
Mit der Auftaktveranstaltung erfolgte der Startschuss für das über fünf Jahre laufende Projekt LIFE Lech. Bis 2021 stehen mehr als sechs Millionen Euro von EU, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), Land und Gemeinden zur Verfügung. Die Projektleitung hat die Bundeswasserbauverwaltung Tirol – Baubezirksamt Reutte inne. Als Partner stehen ihr das Amt der Tiroler Landesregierung – Abteilung Umweltschutz und das Wasserwirtschaftsamt Kempten zur Seite.
Großflächige Schotterbänke und intakte Wildflussabschnitte zeichnen den Tiroler Lech und die gemeinsame Grenzstrecke mit Deutschland aus. Hier liegen die Bereiche, die sich besonders für die Wiederherstellung dynamisch geprägter Schotterflächen und Pionierstandorte eignen. Mit Hilfe von flussbaulichen Maßnahmen und gezielt gesetzten Artenschutzmaßnahmen werden Lebensräume für hochspezialisierte und an den Wildfluss angepasste Arten geschaffen. Das Projekt LIFE Lech ist ein Vorzeigeprojekt – Hochwasserschutz in Verbindung mit der Wiederherstellung von Lebensräumen und Artenschutz werden in diesem Projekt vereint.
(Mag. Marlene Salchner, Mai 2017)
Lechtal profitiert von vielen Fördertöpfen: 45 Millionen Euro für nachhaltige Entwicklung
Riesige Schotterbänke, breite Auwaldbereiche und eine beeindruckende Artenvielfalt – das zeichnet den Lech aus. Zum zweiten Mal hat das Lechtal den Zuschlag der EU für ein LIFE-Projekt zur Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Lebensräume bekommen. Bis 2021 stehen damit mehr als sechs Millionen Euro von EU, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), Land und Gemeinden für die Flussrevitalisierung im Oberlauf des Lechs zur Verfügung. Auch der Freistaat Bayern ist mit dabei. In den kommenden fünf Jahren sind Artenschutzmaßnahmen und elf flussbauliche Maßnahmen geplant. Den Anfang macht Elmen. „Wenn es darum geht, Förderungen abzuholen und etwas daraus zu machen, ist das Lechtal einsame Spitze“, gratuliert LHStv Josef Geisler anlässlich des offiziellen Auftakts für das zweite LIFE-Lech Projekt zur Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Lebensräume am Lech. „Der ländliche Raum ist uns viel wert. Nimmt man alle Fördertöpfe zusammen, fließen im Zeitraum 2001 bis 2025 rund 45 Millionen Euro an Fördergeld. Damit hat sich das Lechtal erfolgreich als Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften, naturnahen Qualitätstourismus und einen sicheren Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen positioniert“, so Geisler weiter. Für LHStvin Ingrid Felipe ist „der Lech ein wunderbares Beispiel dafür, dass Naturschutz und nachhaltiger Tourismus Hand in Hand gehen. Ich freue mich, dass wir in Tirol ein so beispielhaftes Naturjuwel haben, das Vorzeigecharakter hat.“
Das Lechtal entwickelt sich
Neben dem LIFE-Projekt profitiert das Lechtal vom mittlerweile zweiten regionalwirtschaftlichen Programm sowie vom Sonderförderungsprogramm Naturpark Tiroler Lech. Stolz auf die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte ist auch der Obmann des Vereins Naturparkt Tiroler Lech, Bgm Heinrich Ginther: „Es geht nichts mehr – dieser Meinung war man auch im Außerfern, als der Lech als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen wurde. Wir haben das Gegenteil bewiesen. Und mit der Neuauflage des LIFE-Projekts machen wir einen weiteren Schritt nach vorne.“ 2006 wurde der Verein Naturpark Tiroler Lech gegründet. Seitdem ist viel passiert. Im Zuge des nunmehrigen LIFE Lech-Projekts werde man neuerlich in Besucherinformation und Besucherlenkung investieren. Für die Wasser-Sektionschefin Maria Patek aus BMFLUW „ist es eine große Freude, dass es wieder gelungen ist, mit großer Unterstützung der EU und der Sektion Wasser dieses Projekt finanziell auf die Beine zu stellen. Gemeinsam mit der Bundeswasserbauverwaltung Tirol wird das BMLFUW in den nächsten Jahren rund 2,3 Millionen Euro für dieses Vorzeigeprojekt bereitstellen. Gerade am Lech, einer der letzten natürlichen großen Flusslandschaften in ganz Europa, wollen wir uns besonders engagieren und auch die Bevölkerung aktiv einbinden.“ „Der Lech ist heute ein stark veränderter Fluss. Er hat sehr viel von seiner ursprünglichen Wildheit verloren. Daher ist das heute startende grenzüberschreitende LIFE-Projekt ‚Dynamic River System Lech‘ ein wichtiger Schritt zurück zur Natürlichkeit“, freut sich auch Martin Grambow vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie werde bereits viele Jahre grenzüberschreitend gut zusammen gearbeitet. „Wir werden jetzt gemeinsam in diesem Projekt die Dynamik des Lechs ein gutes Stück weit reaktivieren. Der Fluss soll sich wieder in Richtung verzweigte Wildflusslandschaft entwickeln.“
Neuer Lebensraum und Hochwasserrückhalt
Über die EU-Finanzierungsschiene LIFE hat das Lechtal in den Jahren 2001 bis 2007 bereits 7,8 Millionen Euro lukriert und in die großen Flussaufweitungen in Vils und im Bereich Johannesbrücke/Forchach und Martinau/Elmen investiert. In den kommenden fünf Jahren stehen nochmals sechs Millionen Euro zur Verfügung. „Auf einer Länge von zehn Kilometern sind insgesamt elf flussbauliche Maßnahmen geplant, um dem Lech mehr Raum zu geben. Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf den Oberlauf des Lechs zwischen Holzgau und Vorderhornbach“, führt Wolfgang Klien vom Baubezirksamt Reutte aus. Im Zuge dieser Maßnahmen werden Ufersicherungen entfernt, Ufer aufgeweitet und Nebengerinne angelegt. Die Gemeinden Elbigenalp und Bach erhalten einen Hochwasserschutz.
Flussaufweitung Elmen/Nussau macht den Anfang
Den Auftakt macht die Flussaufweitung in Elmen/Nussau. Dort werden am linken Lechufer bis Ende des Jahres auf einer Länge von 1,3 Kilometern vor Jahrzehnten errichtete Bauwerke zum Teil wieder abgetragen. Dadurch gewinnt der Lech in diesem Bereich wieder mehr Platz. Der Lech wird das jetzige Augebiet in ein natürliches Flussbett umwandeln. Neue Schotterbänke werden entstehen. Davon profitieren Arten wie beispielsweise die Gefleckte Schnarrschnecke oder die Deutsche Tamariske. Die voraussichtlich nächste flussbauliche Maßnahme wird in Häselgehr umgesetzt.
(Mag. Christa Entstrasser-Müller, 24.05.2017)
Der Tiroler Lech präsentiert sich meist mit einem breiten Geflecht aus Flussarmen und Schotterinseln, die von Auwäldern umgeben sind. Er ist der letzte Wildfluss der Nordalpen und durchfließt Tirol auf einer Länge von ca. 60 km. Das Zusammenspiel von Wasser, Geröll, Steinen, Kies und Sand, die Neigung des Flussbetts und die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers spielen eine entscheidende Rolle für die freie Gestaltungskraft des Wildflusses. Der Lech hat zwei Gesichter – wild oder zahm, tosend durchs Tal donnernd oder sanft verzweigt, viel oder wenig Wasser. Das alles bringt eine ständige Veränderung mit sich. Diese Dynamik ist charakteristisch für einen Wildfluss. In Österreich bis hin zum deutschen Grenzbereich befinden sich noch naturnahe Flussbereiche am Lech. Wildflusslandschaften zählen in Zentraleuropa zu den am meisten gefährdeten Landschaftstypen.
Verbauungen des Flussbetts sollten im 20. Jahrhundert Platz für Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen schaffen und die Bevölkerung vor den gefürchteten Hochwassern schützen. Dämme, Steinmauern an der Uferseite und ins Flussbett hinein sollten den Fluss in seinem Lauf bändigen. Zudem wurden Geschiebesperren in den Seitenbächen errichtet und vermehrt Schotter entnommen. Nicht ohne Folgen! Es kam zur Eintiefung der Flusssohle und zur Absenkung des Grundwasserspiegels. Auch die pflanzlichen und tierischen Spezialisten der Wildflusslandschaft und die angrenzenden Lebensräume, die auf regelmäßige Überflutungen angewiesen sind, waren und sind auch heute noch davon betroffen.
Bereits von 2001 bis 2007 war das Natura 2000-Gebiet Tiroler Lech Schauplatz eines LIFE Projekts, indem erste positive Schritte zur Redynamisierung des Flusslebensraums gesetzt wurden. Auf diesen Erfolg will das Projekt LIFE Lech aufbauen. Ziel des Projekts ist es, die natürliche Dynamik des Flusses und seinen angrenzenden Auwäldern mit ihren typischen Pflanzen- und Tierarten zu erhalten.
An 11 Standorten vom Oberlauf des Tiroler Lechs sowie im Grenzverlauf auf deutschem Staatsgebiet sollen flussbauliche Maßnahmen zur Redynamisierung gesetzt werden. Hier befinden sich Gebiete, die großes Potential für die Ausbildung von Schotterbänken und Pionierhabitaten haben. Um die natürliche Dynamik des Flusses wiederherzustellen, sollen Flussverbauungen entfernt, das Flussbett verbreitert, Nebenarme angelegt und Querverbauungen gekürzt werden. So wird auch der Hochwasserschutz verbessert. Gleichzeitig sollen durch die Revitalisierungsmaßnahmen die Eintiefung der Flusssohle gestoppt und der Grundwasserspiegel stabilisiert bzw. angehoben werden. Zudem sollen im Gebiet Artenschutzmaßnahmen gesetzt werden, die von einem umfangreichen Monitoring-Programm begleitet werden. Auch die Besucherlenkung im Natura 2000-Gebiet Tiroler Lech soll verbessert werden und die Bevölkerung, die Gäste und das Fachpublikum informiert werden. Diese Aufgabe übernimmt der Verein Naturpark Tiroler Lech.
All diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass gefährdete Lebensräume sowie Pflanzen- und Tierarten eine geeignete Heimat finden. Von dem Projekt LIFE Lech profitieren beispielsweise die Auenlandschaft, die Koppe (Cottus gobio), die Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata), der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) und die Deutsche Tamariske (Myricaria germanica).
Zahlen & Fakten
Projektnummer | LIFE15 NAT/AT/000167 |
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Projektzeitraum | 1. September 2016 – 31. Dezember 2021 |
Budget | 6.093.220,00 € |
EU-Förderung | 3.655.932,00 € |
Projektleitung | Bundeswasserbauverwaltung Tirol, Baubezirksamt Reutte |
Partner | Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz, Österreich; Wasserwirtschaftsamt Kempten, Deutschland |
(Mag. Marlene Salchner, Naturmagazin Mai 2017)
Flussrevitalisierung am Lech geht weiter – zweites LIFE-Projekt genehmigt
Zum zweiten Mal hat die Europäische Kommission ein LIFE-Projekt im Lechtal genehmigt. Damit stehen bis 2021 mehr als sechs Millionen Euro für die Flussrevitalisierung im Oberlauf des Lechs zur Verfügung. 60 Prozent oder rund 3,6 Millionen Euro kommen von der EU. „Wir werden diese Mittel dazu nutzen, natürliche Retentionsräume zu schaffen, den Hochwasserschutz am Lech weiter zu verbessern und den Wildfluss für Besucher, Tiere und Pflanzen noch attraktiver zu machen“, begrüßt LHStv Josef Geisler die von der EU mitfinanzierte und vom Wasserbau und dem Naturschutz umgesetzte Flussrevitalisierung am Lech. Bereits von 2001 bis 2007 war das Außerfern Schauplatz eines LIFE-Projekts. Damals entstanden die großen Flussaufweitungen in Vils und im Bereich Johannesbrücke/Forchach bis Martinau/Elmen.
Höheres Abflussvermögen und zusätzlicher Lebensraum
„Mehr Raum für den Lech bringt Verbesserungen für Flussarten und Lebensräume. In Summe werden 25 Hektar zusätzlicher Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere entstehen“, freut sich Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe über mit der Flussrevitalisierung einhergehenden Artenschutzmaßnahmen für Tamariske, Zwergrohrkolben, kiesbrütende Vögel und viele mehr. Ein weiteres Projektziel ist die Ausarbeitung eines Managementplans für das Natura 2000-Gebiet und die Verbesserung der Besucherlenkung. Durch verstärkte Information und Bewusstseinsbildung soll die Akzeptanz für das Schutzgebiet bei der Bevölkerung weiter gesteigert werden. In den kommenden fünf Jahren sind auf einer Länge von zehn Kilometern insgesamt elf flussbauliche Maßnahmen geplant. „Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf den Oberlauf des Lechs zwischen Holzgau und Vorderhornbach“, führt Wolfgang Klien vom Baubezirksamt Reutte als Projektverantwortlicher aus. Im Zuge dieser Maßnahmen werden Ufersicherungen entfernt, Ufer aufgeweitet und Nebengerinne angelegt. Durch die Revitalisierungsmaßnahmen entstehen wieder vermehrt Schotterbänke, auch der Grundwasserspiegel wird stabilisiert. Die für die Maßnahmen erforderlichen Grundstücke liegen alle im öffentlichen Wassergut oder auf Gemeindegrund. Damit ist eine Inanspruchnahme von Privatgrund nicht notwendig.
Hochwasserschutz für drei Gemeinden
„Die Flussaufweitungen erhöhen das Abflussvermögen und verhindern, dass sich der Fluss immer tiefer in den Untergrund gräbt“, erklärt Klien. Im Zeitraum von 1935 bis 2005 hat sich die Flusssohle um ein bis zwei Meter eingetieft. Beim Hochwasser 2005 haben die bereits umgesetzten Flussaufweitungen die Hochwasserwelle nachweislich gedämpft und noch größere Schäden verhindert. „Im Zuge des neuen LIFE-Projekts erhalten die Gemeinden Elbigenalp und Bach einen Hochwasserschutz. Zum Teil kommen sogar derzeit hochwassergefährdete Flächen aus der Gefahrenzone heraus“, sieht LHStv Josef Geisler eine Vielzahl an positiven Effekten.
(Mag. Christa Entstrasser-Müller, 21.12.2016)